Die Zahl der Hitzeereignisse in Berlin steigt stetig an, was eine erhebliche Gesundheitsgefahr für die Bevölkerung bedeutet. Musterschutzpläne für Hitze werden jedoch erst nach und nach auf Bezirksebene in Berlin umgesetzt und noch ist noch unklar, wie diese wirken werden. Um dem akuten Handlungsdruck zu begegnen, bedarf es zusätzlicher Maßnahmen, damit Menschen Hitze als Gesundheitsgefahr wahrnehmen und entsprechende individuelle Anpassungsmaßnahmen treffen. Dafür brauchen wir soziale Innovationen sowie eine Verzahnung der wissenschaftlichen, bezirklichen und zivilgesellschaftlichen Ebene.
Wir möchten daher mit unserem Vorhaben ein Konzept zur Verbesserung der Hitzebewältigung von vulnerablen Personengruppen durch Nachbarschaftsstrukturen erstellen und einzelne Maßnahmen pilothaft testen. Ziel ist es, Hitzeanpassung und Hitzekompetenz durch nachbarschaftliche Selbsthilfe zu stärken und diese langfristig durch formale Strukturen zu stützen. Um dies zu erreichen, integrieren wir in unserem Konzept Präventions- und Notfallstellen der Bezirke mit zivilgesellschaftlichen Gruppen. An dem Vorhaben arbeiten wissenschaftliche und kommunale Partner*innen gemeinsam.
In die Erstellung des Projektkonzepts werden wir auch weitere Mitforschende wie Anwohner*innen, soziale Vereine oder Hausärzt*innen einbeziehen. Danach können erste Pilotmaßnahmen gestartet und begleitend evaluiert werden. Um Aussagen zur Übertragbarkeit dieses integrierten Ansatzes treffen zu können, sollen die Bedingungen in mehreren Untersuchungsgebieten verglichen werden. Mögliche Auswahlkriterien der Untersuchungsorte könnten sein: Art der Nachbarschaftsstrukturen, städtebauliche Strukturen, Armut, Hitzehotspots oder bestehende Strukturen zur Hitzeanpassung.